"Ein guter Anfang": Wück sieht sich in seinem Weg bestätigt

Im Halbfinale endete der EM-Traum der DFB-Frauen. Als Grund für die Niederlage führte Christian Wück vor allem die Schwächen im eigenen Ballbesitz an. Dennoch war er stolz auf sein erstes Großereignis als Frauen-Bundestrainer.
War trotz des Halbfinal-Aus stolz: Christian Wück IMAGO/Beautiful Sports
Das erste große Turnier der deutschen Frauen-Nationalmannschaft unter der Leitung von Christian Wück endete im Halbfinale. Dies lag gegen die Top-Favoritinnen aus Spanien (0:1 nach Verlängerung) vor allem an einem "Geniestreich" von Weltfußballerin Aitana und an den eigenen Ballbesitzphasen. "Wir hätten die Sache im Ballbesitz ein bisschen besser lösen können", stellte der Bundestrainer fest.
Dies sei der Unterschied, der sein Team noch zu den beiden Finalisten fehle. Dementsprechend dürfte nach der EM der Fokus eben auf diesem Punkt liegen. Allerdings werden die Lehrgänge allein nicht ausreichen, um das Ballbesitzspiel der DFB-Frauen zu verbessern. Dementsprechend richtete Wück einen Appell an die Vereine in Deutschland. "Wir müssen uns weiterentwickeln. Wir hatten heute Ballbesitzphasen, die wir nicht gut ausgespielt haben. Das sind Punkte, bei denen wir uns verbessern müssen - vor allem im Jugendbereich, damit wir gut ausgebildete Spielerinnen in die Bundesliga bekommen", so der 52-Jährige.
Es hätte keiner gedacht, dass wir mit der Mannschaft gegen Spanien bestehen.
Gut ausgebildet sind die jungen Nationalspielerinnen Carlotta Wamser und Franziska Kett sicherlich, doch Stammspielerinnen sind die beiden Talente im deutschen Oberhaus nicht. Aus diesem Grund zeigte sich Wück auch stolz, dass seine Elf die "Ausnahmemannschaft Spanien fast ins Elfmeterschießen gebracht" hätte. "Wenn man sich heute die Mannschaft angeschaut hat, die auf dem Platz stand, hätte keiner gedacht, dass wir mit der Mannschaft gegen Spanien bestehen", erklärte der 52-Jährige.
Daher sieht er sich in seinem Weg bestätigt, den er bei seiner Amtsübernahme im Oktober einschlug. "Die Entwicklung, die wir angefangen haben, ist richtig", so Wück. Allerdings betonte er auch - obwohl er das Ballbesitzspiel verbessern möchte -, dass Spanien nicht als Blaupause dienen soll. Stattdessen soll eine "eigene Identität" geschaffen werden. Dafür dürfte die Grundlage vor allem durch die Bereitschaft in den beiden K.-o.-Spielen bei der EM gelegt worden sein. "Das ist ein guter Anfang", lautete Wücks EM-Fazit.
kicker